Vertrauensverlust


Erinnerungen, wir beide, Hand in Hand,

verbunden mit einem ewig starken Band.

Wir sollten für immer zusammen sein,

stets zu Zweit und nie allein.

 

Blind hast du dich mir anvertraut

Und immer habe ich auf deine Hilfe gebaut.

Zusammen hätten wir noch so viel geschafft,

doch heute fehlt mir dazu die Kraft.

 

Hat jemand gesagt, „Kind, er bricht dir das Herz!“,

so hielt ich es nur für einen schlechten Scherz,

aber leider sollten sie Recht behalten

und wir uns voneinander spalten.

 

Du wolltest alles von mir, ich konnt’s dir nicht geben,

denn du hattest es schon, besaßt mein Leben.

Noch immer seh‘ ich deiner Augen Gier,

hab gewollt, ich wär einsam, nur nicht bei dir.

 

Ich wehrte mich, hab dich geschlagen, getreten,

nur half es nichts, ich konnte bloß beten.

Irgendwann hast du dann von mir abgelassen,

aber bis heute fällt es schwer, dich zu hassen.

 

Langsam vergesse ich auch den Schmerz,

langsam heilt mein gebrochenes Herz.

Aber auf eins wird‘ ich nie wieder bauen:

Das dir von mir geschenkte Vertrauen.

 

Ich habe dich geliebt – mehr noch, viel mehr,

doch wiedersehen will ich dich nicht mehr.

Vielleicht fühl‘ ich nie wieder so,

möglicherweise werde ich nie mehr froh.

 

Vergessen werde ich dich nicht,

doch flieg ich Motte auch nicht mehr zum Licht,

um mich in den Tod zu wagen,

denn mein letztes Stündlein hat noch längst nicht geschlagen.