Sternschnuppenmeer

Sie sagen immer, wir wären alle gleich

Und anders würde uns niemand sehen.

Mit Sternschnuppen wär‘ es ein guter Vergleich:

Von innen strahlend und unendlich schön.

 

Doch sehen die anderen Sterne mich an,

dann brennen ihre Blicke förmlich in mir.

Jeder schenkt diesen Blick mir dann und wann

Und ich sah diesen Ausdruck auch schon bei dir.

 

Du heller Stern schicktest dein Licht nie zu mir,

ich musste das Leuchten von selbst erlernen.

Jetzt blitze ich frierend und einsam am Himmel hier,

mein schwacher Schimmer reicht nicht, mich zu wärmen.

 

Sag, gefällt es dir nicht auch, wenn es Sternschnuppen regnet?

In gleißenden Lichtschweifen ertrinkt dann die Welt.

Doch mich stimmt dieses Schauspiel stets traurig, denn

es geschieht nur, wenn ein sterbender Stern zu Boden fällt.

 

Jetzt lacht ihr über mich, denn mein Leuchten ist schwach.

Ich ertrage den Hohn, so gut ich kann.

Lasst ihr mich in Ruh‘, dann schau ich euch nach,

und trete meine Reise zur Erde an.

 

Siehst du dann den gefallenen Stern,

spürst du die kommende innere Leere.

Deine Tränen schenkst du mir nur zu gern,

sammelst sie zu einem goldglänzenden Meere.