Ruhelos

 

Der einsame Wolf fleht heulend zum Mond,
wird aber nicht erhört, wie gewohnt.
Er schreit seinen Schmerz hinaus mit Macht,
mit Stille antwortet die tiefschwarze Nacht.


Verstoßen vom Rudel trottet er allein dahin,
jede Beute ist ein kleiner Gewinn.
Sein Fell schimmerte einst voll Würde,
früher trotzte er jeder Hürde.


Doch seit Wind und Regen an ihm zehren,
gäbe er alles, um zurückzukehren.
Dorthin, wo Herz und Seele rasten,
wohin Kopf und Gedanken eilig hasten.


Verlustschmerz und Sehnsucht ertränken ihn fast,
fühlt sich im eigenen Leib nur wie ein Gast.
Gequält schleppt er sich von Ort zu Ort,
möchte am liebsten einfach fort.


Ein Platz an der Sonne ist, wonach er strebt,
eine verwandte Seele, mit der man ewig lebt.
Zuflucht und Geborgenheit sucht er schon lang,
sucht in sich den vertrauten Klang,
den Ton, der Klingt aus dem Herzen heraus
und der dir sagt „Du bist zu Haus.“