Für dich, mein Glück, mein Leiden



Ich war glücklich mit dir in meinem Bauch,

denn ich habe deutlich gespürt, du warst es auch.

Für mich bedeutete es alles Glück auf Erden,

dir eine liebevolle Mutter zu werden.

 

Wir wären eine Einheit geworden, du und ich,

füreinander da, ganz unerschütterlich.

Ich wollte einfach nur für dich sorgen,

und blickte voll Freude auf das Morgen.

 

Doch dem Aufschwung folgt der Niedergang,

und unser kleines Glück, es währte nicht lang.

Im Krankenhaus bin ich aufgewacht,

die Männer in Weiß haben mir Mut gemacht.

 

Aber ziemlich bald merkte ich dann,

dass alles nicht mehr gut gehen kann.

Jetzt bist du fort und es bleibt nur die Leere,

sowie die längt vertraute Schwere.

 

Manchmal liege ich nachts noch wach,

bilde mir ein, ich höre Babykrach.

Aber das ist nur Illusion,

ich frag‘ mich: „Warum du?“, doch wer weiß das schon.

 

Dann steigt mir das Wasser in die Augen

Und der Schmerz fängt an, mir das Bewusstsein zu rauben.

Betäubt von meiner eigenen Schwäche,

fließen schließlich die Tränenbäche.