Engelsschwingen

Engelsschwingen rascheln leis,

Rabenschwarz statt reines Weiß,

Aus  dunklen Augen fällt ein klarer Blick,

Doch nie nach vorn, stets nur zurück.


Im Gegensatz zu Arm und Hand,

Ist auch nachtschwarz ihr Gewand.

Doch hervor blitzt silbrig fahl

geschärfter, harter, kalter Stahl.


Eine Klinge, ihr Schicksal zu wenden,

Ihrer Feinde Leben zu beenden.

Damit sie die Prophezeihung erfüllt,

Die ihr Herz mit Schleiern verhüllt.


Zerstören, was sie liebt, ist ihr bestimmt,

Bevor ein Erdenjahr verrinnt.

So zog sie aus, den Liebsten zu suchen

und sich dabei selbst zu verfluchen.


Wieso musste sie so töricht sein?

Mit der Zeit selbst lässt man sich nicht ein.

Ihre Jugend stelle sie eitel zur Schau,

Doch was einst strahlte, schimmert jetzt nur noch grau.


Sie fand ihn im hellen Vollmondschein,

war alsbald dann mit ihm allein.

Ein Silberblitz, welch Bild sich dann bot -

In den Boden sickert sein Rot.


Ein Schrei, sie versucht, sich zu richten,

doch Luzifers Engel kann niemand vernichten.

Ihr Fluch hat sich erst jetzt ganz gezeigt,

damit sie in Demut vor Zeit sich verneigt.